Archiv für den Monat: September 2014

Rio Grande mit neuen aktuellen Bildern

23.9. gestern habe ich in der richtigen Laune es geschafft eines der Salonfenster aus zu bauen. Alle Moodys haben da Probleme mit eintretender Feuchtigkeit! Nun habe ich das Fenster komplett auseinander genommen, gesäubert und zum Einbau vorbereitet. Leider bekomme ich hier in Brasiland nicht das gewünschte Material. Also werde ich es mit einem 10 cm breiten Elastiktape von außen zu kleben und aus D Sika mitbringen! Der Countdown zur Abreise läuft!

Für alle die es noch nicht wissen, PACIFICO bleibt den Monat Oktober hier in Rio Grande angebunden. Ich bin in der Zeit in Deutschland, bzw. Türkei. Die Segelei geht Anfang November weiter!

Der Weg nach Rio Grande

Hört sich an wie ein Westerntitel. Freitag früh um 7:00 sind wir in Floripa los. Die Vorhersagen haben guten und richtigen Wind vorhergesagt! Leider ist der Wind nicht so stark wie erwartet. Ich beschließe in Imbituba Schutz zu suchen, und abzuwarten. Der Ankerplatz ist nicht so toll, und der Wind frischt auf,wir ziehen los. In der Nacht geht’s flott voran!
Mal mehr mal weniger. In den Tagen Samstag und Sonntag läuft dann auch der Motor mal wieder einige Std. Es zeichnet sich ab, dass wir deutlich länger unterwegs sein werden, als erwartet. Das ist ja nicht so schlimm, bin ja für sowas angezogen!! Aber, die Kaltfront, die Montag von SW kommen soll macht mir Kopfzerbrechen! So ein Wind, von mehr als 30 Kn will man nicht umbedingt auf offenem Wasser erleben, zumal er genau von da kommt, wo wir hin wollen!! Die Nacht von So auf Montag war dann auch aufregend. Nicht nur der Wind war unberechenbar, auch das AIS und Radar hatten Macken!! Die technischen Probleme habe ich geregelt bekommen, der Wind trieb uns mal vornan, mal nicht so wirklich!! Ab Montag Morgen habe ich den Motor mitlaufen lassen, um die größtmögliche Fahrt zu Erlangen. Ich habe gesehen, dass es heute Mittag stark anfangen soll zu Wehen!!!
3 Std. vor erreichen des Hafens fegte es auch richtig los. Ja, es weht so stark, dass wir auch nicht in den Hafen laufen können, weil Wind und Ebbstrom sind zu stark. Nun liegen wir außerhalb der Einfahrt, in Rel. Windschutz und warten auf morgen früh, gegen 8:00 ist der Flutstrom am einlaufen und der Wind soll nachlassen! Es weht mit bis zu 35 Kn!! Der Anker liegt gut in 5,5 m Tiefe, mit 40m Kette. Nach Lee haben wir viel Platz! Es wird wohl eine bewegte, aber hoffentlich gute Nacht! Gegen 22 Uhr habe ich nun doch das Gefühl, hier sollten wir nicht bleiben, denn es schaukelt so sehr, dass an ein schlafen eh nicht zu denken ist! Also, Motor an, Kette einziehen und los. Unterwegs ruft uns einer über UKW-Funk und sagt mir dass der Bereich wo wir sind gefährlich ist. Ich melde ihm, ich sei schon unterwegs und bedanke mich!! Um 24 Uhr fällt der Anker genau gegenüber der Fleischzentrale. Vielleicht finde ich ja morgen zwischen dem Hamburg Süd und dem MSC Frachter Allissa aus HH ja noch ein Plätzchen am Pier!! ;-))
Die Nacht ist sehr ruhig. Die Temperaturen sind im 17 Grad Bereich, aber es kommt einem sehr kalt vor, durch die Höhe Luftfeuchtigkeit!
19.9. Den Dienstag habe ich dann hauptsächlich ausgeruht, und angefangen etwas zu putzen! Mi. dann hinten die Bachskiste gesäubert. Dort hatte ich aus HH noch Kohlebriketts gelagert, die mittlerweile naß geworden sind und zu einem Kohleschlamm mutiert sind!! Dieser begann dann durch Löcher in der Wand unter meinem Bett durch RTg. Motor zu laufen!! Echte Sauerei! Aber nach 2 Std. war auch das wieder OK!!!
18.9. morgens früh, hupt mich das Pilotboot aus dem Bett. Ich solle mich hier weg machen, aus Sicherheitsgründen!!! Ich hatte ja schon erwartet, dass sie irgendwann kommen würden, denn, an so einem Platz, eine Yacht verankert??? Da fragen die sich, was macht der da!!! Was soll’s, wir sind dann zum Yachtclub, wo wir eh hinwollten. Hier liegt Pacifico sehr schön ruhig!!! Die Leute vom Club sind nett und bemüht!! Er gilt als Brasiliens gastfreundlichster Club!!!!! Nachmittags dann zur Marine, da aber die ganze Stadt Stromausfall hatte, wollten die mich nicht erhören und haben mich gebeten morgen nochmal zu kommen!!
19.9. ich mache mich nochmal auf den Weg zur Marine. Der freundliche Herr fragt mich, ob ich alleine Reise, Schaut sich dann die Papiere mit leerem Blick an, als wenn er nicht weiß, was damit anzufangen. Dann aber geht er zum Kopierer, kopiert die 6 Seiten in etwa 10 min und kommt wieder. Zu meiner Freude schreibt er nun auf mein Original einen handschriftlichen 5 Zeilen , wie seine Vorgänger auch und stempelt den!!! Dann, naklar muß das alles auf seiner Kopie auch noch geschrieben werden!!!!! Damit bin ich aber legal hier und alles ist gut!
Nachmittags gehe ich noch zu einem Inoxmann. Der macht mir eine stabile Lösung für die Ankerkettenführung. Da hatte ich immer wieder Probleme. Heute, 20.9. weht ein stärker SW. Es sind 2 Boote RTg Norden ausgelaufen, die haben sicher Spass, aber nur kurzes Wetterfenster. Wenn sie Pech haben kommen sie in 3 Tagen wieder!!

Auf nach Süden

Sa, 30.8. sind wir nachmittags in Paratí angekommen und ich habe Alexander nach 45 Jahren wiedergesehen. Wir haben sehr nett 2 Std. beim Mittagessen zusammen gequatscht und über alte und neue Zeiten geredet.
So.31.8. Mauricio kommt pünktlich um 12:00 an. Ich bringe Pacifico an die Brücke, so kann er einfach einschiffen. Wir motoren aus der Bucht und es kommt Wind auf! Es wächst sich zu einem rechten Starkwind aus, so dass wir nach und nach immer weiter die Segel streichen, bis wir mit nur einigen qm dahinpreschen! Es weht mittlerweile mit bis zu 42 Kn also 8 Bft. Pacifico läuft einige Meilen vor der Küste entlang. Das Wasser scheint zu kochen, es steigt Wasser senkrecht aus der Wasseroberfläche empor, wie bei einer Wasserhose. Das Boot kränkt einige Male sehr stark, aber die Situation ist machbar. Ich lasse den Motor mitlaufen, damit immer genug Steuerdruck da ist. So eine Wettersituation habe ich noch nicht erlebt. Mauricio und ich sehen uns dieses Naturspektakel kopfschüttelnd an. Einfach irre!!!! Wir suchen Schütz in einer Bucht, wo schon einige Fischer liegen. Etwa 30 min nachdem unser Anker fest liegt, beruhigt sich die Wetterlage und es kommt Wind aus einer ganz anderen RTg auf! Die Nacht ist recht bewegt, schaukelig. Heute, 1.9. ist herrliches Wetter und wir Motoren weiter RTg. Ilha Bella. Gegen 15 Uhr machen wir bei der Ilha Anchieta Rast. Hier baden wir und wollen eine ruhige Nacht verbringen! Die Kulisse ist wunderschön, in RTg. Sonnenuntergang, zeigen sich die Gebirgszüge in verschiedenen graublautönen. Wir liegen vor einem kleinen Strand mit einer Süßwasserquelle, umsäumt von Granitsteinen.
2.9. Die Nacht war sehr schön ruhig, heute strahlender Sonnenschein. Nach dem Frühstück noch kurz gebadet, dann weiter RTg. Ilha Bella! Diese Bucht, der Ilha Anchieta ist ein toller Ort, um auch schlechtes Wetter abzuwettern!! Bis durch den Kanal der Ilha Bella laufen wir mit Motor. Danach auf offenem Wasser kommt Wind auf und wir segeln. Abends dursegelten wir ein recht starkes Gewitter, mit Blitzen und Regen, alles was dazu gehört. Da wir auf dem Radarschirm die Form der Gewitterwolke sehen können, durchlaufen wir sie an der dünnsten Stelle. Mauricio beobachtet wie um uns herum die Blitze ins Wasser schlagen, ich schaue nur gebannt auf den Plotter, steuere Pacifico durch die Gewitterwolke.
3.9. den ganzen Tag segeln wir, teils mit Starkwind und rechtem Seegang! Leider dreht der Wind auf SW und wir kommen von unserem Kurs recht weit ab, RTg. Süden.
4.9. Erst heute heute Vormittag dreht der Wind auf SO und wir können direkt Kurs auf Porto Belo nehmen. Nachmittags flaut der Wind ab und wir laufen mit Jan’s Hilfe, gegen 17:00 in die Bucht von Porto Belo. Zum Abschluß des Tages und des Törns, gibts Fleisch vom Grill, Kartoffeln und Chuchu!!!! Lecker!!
5.9. Die Nacht ist sehr schön ruhig. Wir liegen auf 2m Wasser mit 35 m Kette. Jetzt um 6:30 gibts Tee. Dann geht’s mit Pacifica an Land und kaufen einige Sachen ein. Nach einem Rundgang durch den Ort laufen wir in eine geschützte Bucht und wechseln die Genoa. Die gebrauchte hat an 2 Stellen ihre Randnaht auf 3 m. Geöffnet. Das soll ein Segelmacher neu nähen, zum glück ist nichts gerissen! Jetzt nachmittags segeln wir zur Insel Sta. Catarina, auf deren Mitte Florianopolis liegt.
Nun, abends liegen wir in einer wunderbar ruhigen Buchtam Festland, auf Höhe der Nordspitze der Inasel Sta. Catarina. Ein leises Plätschern begleitet die Stille! Vor uns liegt ein Strand, rechts und links der Bucht große Granitsteine! In dieser Bucht liegen wir alleine! In der Nachbarbucht 2 weitere Segler. Traumhaft schön! Es ist soooo schön hier!!! Einfach wunderbar!
6.9. Nach dem Frühstück sind wir RTg. Brücken gesegelt. Zwischen den Brücken Ankern wir und ich setze Mauricio mit Pacifica an Land ab. Er will sich ein Taxi zum Flughafen nehmen. Nun bin ich wieder Solo an Bord und warte morgen früh auf das Niedrigwasser um durch die flacheren alten Brücken in den Südteil der Bucht zu gelangen.
7.9. Eben, um 7:00 sind wir unter der Brücke durchgefahren, mit nur einigen cm Luft! Nun warten wir auf etwas höheres Wasser, um in den Club zu gelangen, denn eben, bei Ebbe, haben wir den Schlamm schon berührt.
Wir sind in Brasiland! Obwohl wir gestern mit den Chef des Clubs gesprochen haben, und er uns sagte,…kein Problem….ist heute kein Platz in dem geschützten Hafen zu realisieren, obwohl halb leer! Nun ja, ich warte bis Morgen, dann wird es sich ergeben!
Bei einem Spaziergang durch die, heute leere, Innenstadt, fallen mir doch etliche unter dem normalem Rand der Menschlichkeit lebenden Menschen auf. Teils erscheinen sie mir durchaus vital und stark, teils aber sehr eingefallen und mickerig!
8.9. heute morgen hieß es, im Hafen sei kein Platz für so ein großes Boot! Da ja Schlechtwetter kommt, und ich das nicht auf freiem Wasser ausleben möchte, habe ich mir Alternativen gesucht. Eine davon ist eine Bucht 23 nm südlich von hier. Als ich das dem Chef des Clubs sagte, mit den deutlichen Worten, dass ich auf keinen Fall die Front hier an der Boje abwarten werde, hatte er plötzlich gar kein Problem damit, uns einen Platz in der, leeren , Marina anzubieten! So einfach geht dass in Brasiland!! Nun liegen wir im Hafen und warten auf die Kaltfront!
10.9. heute bin ich wieder durch die Stadt, ich möchte Fleisch für die nächste Etape besorgen. Ich habe auch schon seit längerem die Idee eine Art Stemmeisen zu besorgen, aus dem KFZ Bereich, um die Wantenspanner drehen zu können. Beides habe ich nach Nachfragen bekommen!! Nun warten wir auf die Wetteränderung, um nach Süden aufbrechen zu können!
11.9. Heute, nochmal durch die Innenstadt, ein wenig Obst und Salat besorgt. Morgen in aller Frühe, soll der Wind auf NO drehen, und wir wollen nach Süden auslaufen! Dann gibt es auch endlich einen neuen Abschnitt-Artikel!!!