Archiv fĂźr den Tag: 1. Mai 2015

Chile – Port Montt bis Kanal Chacao – Glück gehabt – vom 19.4. bis 20.04.2015

Am Sonntag Morgen haben wir in Port Montt alles erledigt, was wir erledigen wollten. Auf die Reparatur der Heizung haben wir verzichtet, da wir hier ohnehin keine Ersatzteile bekommen haetten und ausserdem – wir werden ja zukuenftig in Regionen unterwegs sein, die waermer sein sollen 😉 Nun fehlt lediglich noch, den Dieseltank und die Kanister wieder auf zu fuellen. Wer weiss, wie die Situation diesbezueglich in der Suedsee sein wird? Das heisst aber auch, dass wir die ueber 8.000 Meilen bis Neuseeland, sparsam sein muessen. Von Buenbos Aires bis Port Montt haben wir dann seit Beginn der Reise rund 1.000 Liter Diesel verbraucht. Zukuenftig werden wir uns ueberlegen muessen, ob wir waehrend einer Flaute den Motor anschmeissen oder den Tag, Tag sein lassen und auf besseren Wind warten. Vollgetankt geht es gegen Mittag Richtung Pazifik. Es ist wunderbares Segelwetter. Wir blicken zurueck auf die Woche Port Montt und stellen fest, dass wir kaum Bilder gemacht haben. Die Stadt hatte wenig Ausstrahlung und reizvolles fuer uns. Die Marina del Sur war fast ausschliesslich mit grossen Luxusbooten belegt, wie Oeyster, X-Yachten, grosse Motoryachten, fast alle im Millionenbereich und stand damit aber im krassen Gegensatz zum Stadtbild. Um den Pazifik zu erreichen, muessen wir durch den letzten Kanal unserer Reise in Chile, den Kanal Chacao. Und der hat er noch einmal richtig in sich. Bei staerkerem Westwind sollen sich hier die Wellen meterhoch auftuermen. Die Gezeitenstroemung ist in der Karte mit 6 – 9 Knoten angegeben. Es ist also fuer uns nur moeglich mit eintretendem Ebbstrom den Kanal zu durchfahren. Als wir den Anfang der Kanaldurchfahrt erreichen, sind wir schon sehr spaet dran. Wir haben nur noch drei Stunden Licht und vier Stunden bis zur naechsten Ebbe. Die Alternative waere vor Anker zu gehen und nachts um 3.00 h durch den Kanal zu fahren. Dann wuerden wir aber von der Landschaft links und rechts gar nichts zu sehen bekommen. Wir entscheiden uns, das letzte Licht des Tages zu nutzen. Am Ende des Kanals wollen wir dann vor Anker gehen und dort die Nacht verbringen, bevor es weiter geht in den Pazifik. Und es lohnt sich. Begleitet von Pelikanen und Albatrossen, zieht uns der Ebbstrom durch den Kanal. PACIFICO macht unter Motor fast 11 Knoten, drei Knoten weniger, als wir uns erhofft haben. Deshalb ist es bereits Nacht, als wir auf den Leuchtturm der Estero Chaular zu laufen, einer kleinen geschuetzten Bucht am noerdlichsten Zipfel der Insel Chiloe und der Letzten Moeglichkeit fuer uns vor dem Pazifik zu ankern. Es ist das erste Mal, seit Buenos Aires, dass wir im Dunkeln vor Anker gehen. Mit Hilfe des Plotters und Radars finden wir die schmale Zufahrt zur Bucht und lassen immer wieder das Licht unseres Scheinwerfers ueber das Wasser wandern, um nicht direkt in eine Fischfarm hinein zu fahren, deren Bojen kaum auszumachen sind. Es geht alles gut und wir verbringen hier eine letzte ruhige Nacht, in der wir das schon von weitem die Brandung des Pazifiks hoeren. Wenige Tage spaeter werden wir die folgenden Nachrichten per Mail erhalten. Kompetenz-Centrum Hamburg Hallo, Hilde/Hermann, gut das Ihr Weg seid, der Calbuco ist ausgebrochen, wenn Ihr Euch umdreht seht Ihr die Wolke bis 300 km hoch. Puerto Montt hat Ausgangssperre, andere Staedte sind evakuiert. Gute Reise Der Calbuco ist 50km von Puerto Montt entfernt. Letzter Ausbruch war 1962, dabei wurde 20prozent der Stadt zertstoert. Alle Orte im Umkreis von 30 km wurden heute evakuiert. Wegen des Ascheregens ist in p. Montt Ausgangssperre. Da die Aschesaeule bis 300 km hoch ist, fuerchtet man, dass die Saeule in sich zusammenbricht und pyroplastische Lawinen daraus werden. Flughaefen in Suedchile wurden geschlossen. Auch Argentinien soll betroffen sein. Werde weiter berichten. Puerto Montt, immer noch Chaos, Armee hilft beim aufraeumen, viele Haeuser sind durch das Gewicht der Asche eingestuerzt. Gut das ihr schon abgesegelt wart!!!