Archiv fĂŒr den Monat: Juni 2018

Savusavu- Taveuni

Do, den 7.6. legen wir in der Marina ab und es geht, segelnd die KĂŒste NE.
Die Nadibay ist zwar nach SĂŒden offen, aber es weht ja NE also,……. kein Problem. Ruben, der auch mitgesegelt ist, hat etwas Zweifel, seine Wetterdaten zeigen einige Std stĂ€rken S Wind! Hmmmm, da ich das nicht schenken, bleibe ich und er auch!
Nachts um 23Uhr dann sollte es sich bewahrheiten, es fetzte mit bis zu 38kn in die Bucht, Naklar genau aus SSW!! Dazu gab es Regenschauer, Wetterleuchten und nach kurzer Zeit auch entsprechende Wellen!!! Volles Programm! Ich hatte mit genug Platz geankert und auch 40m Kette draußen, die hab ich dann auf 50m erhöht, dann sollte es aber reichen!! Die Nacht war nicht so tolle!! Morgens, ist Ruben wieder zurĂŒck nach Savusavu, ich habe mich weiter Rtg. Osten gemacht. Wunderschönes Segeln, Ziel ist eine Riffdurchfahrt, Nakasa Passage, und dahinter eine mit Mangroven gesĂ€umte Bucht, gut haltender Boden und hoffentlich erstmal viel Ruhe!! 2 NM vor der Passage, Angelalarm!!! Da ich unter Motor lief, einfach die Geschwindigkeit zu drosseln!!! Ein kleiner Baby-Mahimahi!!! 2,7kg! Am Sa, den 9.6. sehe ich zwei Fijis am Eingang der Bucht fischen, aber sie kommen nicht rĂŒber! Da ich den Fisch nicht wollte, gehe ich also Anker auf und tuckere hinter ihnen her!. Es sind zwei Frauen, die auf einem BĂŒndel Bambus sitzen und in der Lagune angeln. Ich frage sie nach dem Tagesfang,…. lauter kleine Fischchen! Sie bekommen den Mahimahi, mit viel lachen im Gesicht bedanken sie sich!! Meine gute Tat an dem Tag!! Ich verziehe mich wieder in die Bucht!
So, 10.6. laufe ich frĂŒh aus, es geht in die nĂ€chste Riffeinfahrt Dakuniba! Hier ist 2012 ein Segler verloren gegangen. Die Karte stimmt nicht so recht mit der RealitĂ€t ĂŒberein, aber mit Eyeballnavegation geht es!! Ich ankere hinten in einer Bucht, wieder mit Mangroven. Einige HĂ€user am Eingang, armselige HĂŒtten!! Die Nacht ist wieder sehr schön ruhig!!
Mo.11.6. wieder zeitig, gehen wir aus der Bucht. Es gibt einen Weg zur Vianibay, innerhalb des Riffes!! Das will ich machen, etwas spannend, weil mir ja die Bugaugen fehlen! Also geht’s erst nach Karte, als aber klar wird, dass diese nicht so recht stimmt, umfahrenichbdas Riff und markiere es in der Karte fĂŒr andere Navionics Nutzer!! Dann wir es nochmal spannend, denn es beginnt eine Strömung zu entstehen, leider mit uns, von etwa 2 kn!!! Auf der Karte sind Marker eingezeichnet, die natĂŒrlich nicht da sind, also suche ich meinen Weg selber!! Es wird etwas eng, aber entlich sehe ich eine schmale Passage, zwischen zwei Bommies durch, die etwa 10m auseinander stehen. Das etwas brodelnde Wasser verwirrt mich kurz, weil auf den Bommies ist es ruhig, dazwischen quirlig!!! Ich hĂ€tte es eher anders rum erwartet!! Pacifico rutscht da durch und ist im klaren Wasser!!! Uff, nochmal mache ich den Weg nicht!! SpĂ€ter erzĂ€hlt mir Willy, der Weg sei ganz dicht bei der Insel, und nicht 60m weiter draußen!! Willy treffe ich am ersten Strand, gleich links in der Vianibay! Er ist schnell dabei sich anzubieten mir das Rainbowreef zu zeigen! Also schippern wir zusammen mit seinem Sohn los! Doch die ersehnten Corallen blieben mir verweigert, der FĂŒhrer wohl nicht gut genug!
Was soll’s, nachdem ich ihn abgesetzt habe, bin ich langsam und vorsichtig durch die Vianibay, an einem Riff entlang und quer durch die Bucht zur Dyving Akademy Fiji. Dort gehe ich vor Anker.
Di. 12.6. der Tag ist lau und endet im Naquaiquai Creek, Mangroven, Windstille und Muddy Boden was will ich mehr!
Mi. 13.6. wir gehen frĂŒh Anker auf, weil ich einen Fisch fangen möchte!! Also, schon um 7Uhr geht’s los, nach Karte um Kioa Island rum, und dann nach Taveuni rĂŒber! Hinter Kioa Island, der erste Biss, ein 8kg Barracuda, nicht meine erste Wahl, aber die Fijis essen ja alles!! Nachmittag dann noch ein Biss, ein kapitaler Wahoo von 20kg. Beide tĂ€usche ich gegen ein Dinner im Taveuni Palm Resort ein. Sky Blue Eyes, ein amerikanisches Paar liegt schon vor dem Resort, ich lade Sie zum Dinner ein, wir hatten viel Spaß!
Do. 14.6. ich will mich ja eigentlich auf den Trip zur Laugruppe vorbereiten. Dazu wollte ich in Savusavu noch einkaufen, doch das ist 3 Tage weg. Also ankere ich bei Somosomo und schaue was ich bekomme und spare mir den Weg nach Savusavu!
So mache ich es und kaufe reichlich „Mitbringsel“ ein. Mehl, Reis, Zucker, bis hin zu Cawa!
Heute, Sa. 16.6. segeln wir nach Matagi, einer kleinen Insel weiter NE, um eine bestmögliche Ausgangsposition zu haben, fĂŒr den Weg nach SĂŒden!! Es ist ein wunderbarer Segelwind, bis 22Kn, SSE, Pacifico rauscht mit gerefften Segeln dahin!  Die Windrichtung soll sich ja in den nĂ€chsten Tagen Ă€ndern!!!

Der Trip nach Fiji 2018

Bruce, der Zollbeamte, kommt vor seinem Termin um 9, also sind wir um 9:00 schon fertig! Er fragt wie immer 2x ob man fertig zur Abreise sei! Ich wollte nur noch schnell FrĂŒhstĂŒcken, dass sei OK!
Am 21.5. 9:45 lege ich in Marsden Cove ab. Es geht erst unter Motor raus, der Wind ist bestellt und soll kommen. Vor Bream Head dann die kleine EntĂ€uschung, es ist wieder weniger als bestellt! GemĂŒtlich geht’s den ersten Tag. FĂŒr den nĂ€chsten hatte das Kompetenzzentrum schIch on andere Töne angeschlagen, es kommt heftig aus NW. Das passt wunderbar, 90° Halbwind. Noch lasse ich ein Teil des Groß stehen, doch auch die Genoa ist zeitweilig im 2 1/2 Reff! Es geht zwar schnell aber ungemĂŒtlich, naja das hatte ich ja am Vortag schon. Die Nacht kommt entsprechend, schaukelig und ruppig! Es kommt viel Wasser ĂŒber das Deck geschossen und schon tropft es aus der Deckenverkleidung! So ein Mi…. ich hatte doch in Whangarei den Kabeldurchgang abgedichtet!? Von den 2 Decksluken tropft es auch! OK, da hab ich mit etwas Papier dazwischenklemmen nachgeholfen, nun scheint das dicht zu sein. Da mich diese Mastlekage schon lange Ă€rgert, Schraube ich nun auf See die Verkleidung ab um sicherzustellen, wo es leckt! Es scheint so, als dass der Holzunterbau zu dem VA Durchgang in sich leckt, weil aus Teak gefertigt und Risse hat! Das ist eine Fijibaustelle!! Das Poliester habe ich an Bord!
2 Tage geht das so, wenig Schlaf macht mĂŒde. In der Nacht zu Do wird es weniger, Henning prophezeit mir weiteren Wind. So entscheide ich Raoul Island anzulaufen, um die nĂ€chste Front passieren zu lassen. Die letzten 14 Std vor Raoul Island ist so wenig Wind, dass Jan aushilft. Erst dachte ich die Insel sei bewohnt, dann sagte Henning etwas von Holtels?? Schließlich kommt Hilde und schreibt, die Insel sei unbewohnt! So ist es denn auch, außer Steinen und Wald, bergig! Das war’s! Im SE liegt eine große Bucht, die laut Karte zum Schutz gut ist, doch da steht soviel Schwell rein, das ist kein Spaß, das hatte ich mir anders vorgestellt! Also, um die Ecke rum auf die Ostseite von Raoul. Da gibt es nicht viel, nur eine kleine Einbuchtung, Turtle Bay! Daneben, aber offener der Corallengarden, die will ich ja nicht kaputt machen! Also drehe ich meine Kreise in der Turtle Bay und mache eine große SandflĂ€che aus! Das ist es, Ankern, Essen machen, genießen. Doch so einfach war es denn doch nicht! In der Nacht dreht der Wind etwas mehr nach SW somit waren wir gĂ€nzlich im Windschatten und Pacifico dreht sich wie immer quer zum Schwell. Der ist zwar nicht stark, aber das Boot schaukelt sich so richtig ein und es geht 30° und 30° her!! Grausam. Also, 2:20 am Sa. Anker auf und in die vorher besichtigte Bucht! Auf dem Weg höre ich Hundegebell! Mehrere, eine Horde.
Sind das „Hallos“ ich drossle den Motor, gehe auf die Heckplattform, nein ganz klar Hundegebell, oder so etwas Ă€hnliches!!!! Ich kann mir kaum Hund auf einer nicht bewohnten Insel Raoul vorstellen!!??!?!
In der SE Bucht steht nun etwas der Wind, aber das ist OK! Ich lege mich wieder schlafen. So recht will es nicht klappen, wohl zu mĂŒde!
Morgens gegen 8 Uhr nimmt nun der Wind wie geplant mehr und mehr zu, so dass als ich schon dabei war den Anker abermals einzuholen, mir schon die Gischt ins Gesicht flog! Das hĂ€tte auch ins Auge gehen können, bei dem Wind, Welle und Legerwallsitu!… Auf der GegenĂŒberliegenden Seite der Bucht finde ich ein Platz, nicht soo nach meinem Geschmack, aber es muß ja sein! Der Anker fĂ€llt auf steimigen Grund! Ich habe ihn nicht „eingefahren“, da ich nicht riskieren wollte, dass sich der Anker zwischen Felsen verkeilt!!! Aber, er hielt! Im Laufe des Tages wird die Richtung und StĂ€rke zunehmen……. 14:45 beschließe ich, aufzubrechen, aus dieser FĂ€lle zu entkommen, denn hinter mir sind Felsen, von S soll stĂ€rkerer Wind kommen!!! Also wohin?? Draußen sieht es auch nicht mehr soo schlimm aus, das fliegende Wasser ist weg?!! Ich bin ja schon froh, dass der Anker ohne Probleme hoch kommt!!! Dann geht’s los. Je weiter wir raus kommen, desto mehr Wind kommt, ist ja logisch! Pacifico rauscht nur mit einem Drittel der Genoa mit 8-10kn daher. Links um die Ecke sind noch einige Inseln, die will ich aufgrund des starken Windes alle umfahren, was spielen schon einige NM fĂŒr eine Rolle! Die ersten 2 Std sind wir ja etwa noch im Windschatten der Inseln, dann geht’s erst richtig zur Sache. Die Anzeige steigt stetig bis auf 36 kn das bei 90° Winkel! Die Welle ist etwa 4-5m aber relativ lang und gut zu haben. Um uns herum pfeift und rauscht es, es ist ein Wahnsinn! Zwischendurch immer wieder die Gedanken, “ ist das richtig, was ich da mache??“ Ich habe 3 NĂ€chte kaum geschlafen und dann in so eine brodelnd See?? Alternativ wĂ€re es gewesen, dort zu bleiben und zu hoffen, dass der Anker hĂ€lt. Tut er es nicht, wĂ€ren wir auf den Steinen. Zudem wĂŒrde es in der Nacht sehr schwer sein den Anker zu lichten und zu verschwinden, wenn der Wind wieder stĂ€rker ist!…. Hier draußen, kann ich „worst case“ die Segel streichen und uns treiben lassen, aber wenigstens nicht auf Felsen! So beim Beobachten, wie sich der Bug in die Wellen stĂ¶ĂŸt, fĂ€llt mir auf, ohje, ich hab vergessen den Anker zu sichern!! Hmmmm bei dem Wellengang und Getöse nach vorne gehen, kann leicht etwas passieren! Doch ich komme auf die Idee, die Kette unten in Bug zusammen zu binden, so dass selbst wenn sich der Anker bewegen wĂŒrde, er nicht austauschen kann!
Je weiter wir von der Inselgruppe entfernt sind, desto angenehmer wird die See! Pacifico zischt dahin, mit den wenigen qm Segel. Klar, es geht rauf und runter, rechts und links, aber es scheint alles stabil und „ruhig“ zu sein! Ich bin zudem der Meinung, das Boot nicht zu ĂŒberlasten, ein weit verbreiteter Fehler, wie ich meine! Abends gegen 23 Uhr lĂ€ĂŸt der Wind etwas nach, gegen 2 Uhr nachts sind es nur noch Mitte 20er! Um 23 Uhr lege ich mich in die Koje, schaue ab und an mal. Ich trĂ€ume, ein Fiji steuert das Boot durch die Wellen, auch wenn es mal gegen die Bordwand knallt, weiß ich ihn ja da!
Als ich dann mal hoch mußte, konnte ich mir doch ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn der Fiji ist ja nicht real da!
So, 27.5. gegen 5:30 wache ich auf, hatte einige Std geschlafen. Das Wasser,ist relativ ruhig, Wind so um die 15kn, wunderbar! Diese Sektion ist ĂŒberstanden! Habe Kontakt zum Kompetenzzentrum und trinke meinen Tee!
Mo.28.5. Der Wind lĂ€ĂŸt nach, ich rechne, wie ich bei Tageslicht Minerva erreichen kann!! Es kommt aber so garnicht hin, so reduziere ich die Segel bis auf einen kleinen Fetzen, um erst Morgens bei Minerva zu sein. So ist die Nacht dann auch entsprechend gemĂŒtlich, ich muß nur aufpassen, dass wir Minerva SĂŒd nicht zu nahe kommen, im Falle einer Winddrehung!
Di. 29.5. gegen 8:00 laufen wir im Pass von Minerva Nord ein. Es liegen schon 5 weitere Boote in der SE Ecke, denn das ist die geschĂŒtzteste, gegen Wind und Welle, außerdem ist es dort zum Teil relativ flach, also bis 5m! Gegen 11 Uhr paddle ich mit dem Kajak aus Riff. Es steht etwa 40cm aus dem Wasser, aber es lĂ€uft die ganze Zeit Meerwasser drĂŒber, weil an der Außenseite kontinuierlich Brecher auflaufen. Es ist schon sehr komische Situ, mitten im Pacific auf dem Riff spazieren gehen zu können! Beim Treffen mit anderen RifflĂ€ufern wird wie immer das Lobsterfangen diskutiert, ich habe aber noch keinen gesehen, der wirklich einen bekommen hat! Zwei NĂ€chte bleibe ich hier,
Do. 31.5. 16:00 Lichte ich den Anker um Rtg. Savusavu zu segeln. Das sind 430nm also etwa 3 Tage. Da ich nicht am WoEnde ankommen will, weil dann die GebĂŒhren mehr als doppelt so hoch sind, denke ich das passt, um Montag, den 4.6. in Fiji anzukommen!

Heute, Montag den 4.6. laufen wir um 9:00 in Savusavu ein! An der Marina finden wir am Q Steg einen Platz. Nunwarte ich nach gewissen Vorbereitungen auf die Offiziellen! Alles lĂ€uft wie am SchnĂŒrchen!

Mi, 6.6. Die prozedur ist glatt gelaufen. Die ersten kleinen EinkaĂ€ufe sind getĂ€tigt, nun versuche ich zur Ruhe zu kommen. Ein ameirikanischer Einhandsegler, den ich treffe, schlĂ€gt vor am Di mit dem Vbus ĂŒber die Insel zu fahren. So machen wir es! 2,5 Std je Rtg, fĂŒr 100km!!!!!! Es ist eine interessante Fahrt in einem öffentlichen Bus! Neben mir eine schlanke Fijifrau, die mir erzĂ€hlt, sie habe 9 Kinder GebĂŒhren, lebe als Alleinerziehende in einem Village und „verdient“ ihren Unterhalt mit dem Bischen was sie aus ihrem Garten erwirtschaften kann, aber sie sei glĂŒcklich trotz des Lebens am Existenzminnimums!!! Das gibt einem schon zu denken!

Die zweite Nacht in der Marina ist nun vorbei und die „Instrumente“ am Körper zeigen, dass die Batterien wieder zu regenerieren scheinen! RĂŒckblickend war dieser Trip einer meiner anstrengendsten der gesamten Jahre! Es ist recht viel Wind dabei gewesen, kein Sturm, aber schon viel Wind, der aber ĂŒber Tage angehalten hat. Das fĂŒhrte dazu, dass ich nicht so recht in meinen Seeschlafrythmus gefunden habe, den ich sonst sehr strikt einhalte! Zum GlĂŒck sind die Winde in, fĂŒr uns gĂŒnstiger Richtungen gewesen, sonst wĂ€ren noch Kursgedanken dazugekommen!!! Durch die ganz tolle Wetterberatung aus dem Kompetenzzentrum Hamburg, bin ich ja auch nicht nur im Bilde gewesen, wie die Winde sind, sondern auch, wie sie werden! Das ist eigentlich noch wichtiger!! Dir Henning nochmal ein ganz fettes Dankeschön!!! dafĂŒr! Selbst die aufbauenden Worte, die bei den Mails mitkommen sind manchmal wie das gereichte Handtuch, um die Gischt aus dem Gesicht zu wischen fĂŒr klare Sicht!!! Vielen Dank!