Es ist kalt in Whangarei "Time to leave"

Am Vorabend des Auslaufens aus der Marina, hatte ich das Pech mal schnell ein halbes Glas Rotwein auf meinen Haupt PC zu schĂŒtten. Sofort aufgestellt und den HeizlĂŒfter die Nacht dagegenpusten lassen, half alles nichts. Ein Pc Doctor sagte mir, der sei tot! Ich hatte mit der BefĂŒrchtung schon PC II nachts geprĂŒft und an den Strom gehĂ€ngt. Er lĂ€uft! Also noch schnell los einen Ersatz besorgen, denn die Auswahl wird in Fiji sicher kleiner sein. Da meine PC AnsprĂŒche nicht so hoch sind, ist schnell was gefunden. Pacifico ist gepackt, ausgerĂŒstet, startklar. Ich habe Bruce vom Zoll angerufen, um am Freitag, den 12.5. mich auszuschecken! Dazu braucht man hier in NZ einen Termin, denn der Beamte kommt extra dafĂŒr zum Boot! Seit Tagen schaue ich auf das Wetter, es sah gut aus, doch am MI zeichnet sich eine Störung ab, die mich beschiessen lĂ€sst, doch etwas spĂ€ter auszulaufen. Also rufe ich Bruce wieder an, er hat VerstĂ€ndnis und gibt mir Sa Morgen den Ersatztermin. Ich bin zu der Zeit schon unten an der FlussmĂŒndung, wollte noch den Wassermacher laufen lassen. In der Nacht zu Fr. ist es dann auch recht stĂŒrtmisch, bis zu 37Kn Wind am Anker. Morgens dann, dreht der Wind wie ursprĂŒnglich vorgesehen auf SW, das passiert innerhalb von wenigen Minuten. Aber nun steht mein Termin fĂŒr Sa und ich kann in aller Ruhe noch die verbleibenden 4 rechten Wanten lösen, fetten und neu spannen. Sa.,den 13.5. laufen wir dann pĂŒnktlich um 8:00 in die Marina ein, Bruce fertigt uns ab und um 9:00 laufen wir wieder aus, Richtung Fiji. Es weht ein flotter SW Wind, gegen den wir erstmal aus der Bucht motoren muessen. Gegen 10:30 rolle ich die Segel aus und wir rauschen mit voller Fahrt die KĂŒste entlang nach NW. Ich hatte mich fĂŒr diesen Weg entschieden, denn es ist wenig Welle und ich hab noch so lange Internet!! Die Fahrt geht wirklich mit imposanntem Tempo. Abends, gegen 18:00 drehen wir raus auf den offenen Pacific, in die Dunkelheit. Mit uns laufen, wie ich spĂ€ter erfahre ca.25 Boote an diesem Tag aus. Zwei habe ich nachts noch gesehen, bevor auch sie im Dunst verschwanden. In dieser Nacht hatte ich 5 Big Ship Sichtungen, aber nur auf AIS. Lichter sehe ich nur von einem Fischer, etwa eine Meile weg. Leider lĂ€sst der Wind in der Nacht etwas nach, mit 13Kn gleiten wir so dahin. So, 14.5. Es dĂŒmpelt so vor sich hin, ich hole den kargen Schlaf der vergangenen Nacht auf. Nachmittags gegen 16:30 lese ich dann vom Kompetenzzentrum Hamburg eine Warnung, es kommt böses Wetter auf uns zu, wir sollten sehen, dass wir nach NE kommen. Ich starte also den Motor und es geht mit flotter Fahrt in die Nacht. Henning hatte mir einen Koordinatenpunkt gegeben, den ich ansteuern sollte. Dieser liegt 140NM weit, also einen Tag motoren. Mo, 15.5. Den ganzen Tag laeuft Yam, sehr brav und gleichmĂ€ssig! Der Wind ist quasi auf null runter gegangen, so zieht Pacifico nur eine kleine Schaumspur hinter sich her, die wenn aufgelöst, nichts mehr von uns erkennen lĂ€sst. Abends kommt nun doch etwas Wind auf, ich setze die Segel und mache so mehr Fahrt, immer noch nach NE, nun richtung Minervareef. Gegen 23:30 will ich eine Wende fahren, dabei reisst die Genoa entlang des UV Schutzes ein, so dass fast der gesammte UV Schutz, ein 50cm Streifen achtern am Segel ausgerissen ist. Was tun….. Da es halbwegs Mondhell ist und wenig Wind, beschliesse ich gleich, nachts die Segel zu wechseln. Es soll ja noch mehr wind kommen, also lieber im Dunklen als bei Welle! Ich schnalle mich also an die Spifall an, so kann ich mich frei an Deck bewegen und,…. sollte ich fallen, komme ich noch nichtmal ins Wasser! Nach etwa einer Std ist also der Wechsel getan, die alte Genoa tut nun wieder ihren Dienst. Zum Teil ist der Wind nachts dann wieder so gut, dass wir nur segeln, aber das hĂ€lt nicht lage und Yam muss wieder helfen. Di.16.5. Die Nacht war ja etwas gestört, richtig geschlafen habe ich erst morgens, ab 4 Uhr. Was solls, die Stimmung ist gut, ausser dem Segelriss ist nichts passiert!! Der Wind lĂ€sst weiter auf sich warten! Gerade, als ich den Bericht schliessen will, sehe ich 7 NM vor uns auf AIS ein Kollege. Wie soll es mitten auf dem Pacific sein? Ein deutsches Segelboot, TRINITY.

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