Marquesas – Hiva Oa – Europa??? – vom 8.6. bis 9.6.2015

Nachdem nicht ganz so gelungenen polynesischen Abendessen, machen wir PACIFICO bereit zur Abreise, legen uns noch ein paar Stunden schlafen und dann geht es Montag morgens gegen 2.30 h auf zur Insel Hiva Oa.
Wir haben beschlossen, direkt dorthin zu fahren, und uns nun zunaechst einmal mit dem Einchecken auf rechtlich sicheren Boden zu begeben, bevor wir die Insel Tahuata und die „Manta“-Bucht erkunden.

Als wir gegen Mittag, nach rund 8 Stunden Fahrt, in Atuona (Hiva Oa) eintreffen, liegen dort schon 18 andere Segelboote vor Anker. Viele sind offenbar ebenfalls hierher gekommen, um bei der Gendarmerie einzuchecken, wie an der gelben Flagge unter der Gastlandflagge zu erkennen ist. Andere verzichten auf diese Foermlichkeit mit dieser zusaetzlichen Flagge. Von einigen wissen wir jedoch, dass sie auch hier einchecken wollen, da wir sie vorher in Fatu Hiva getroffen und mit ihnen gesprochen haben. Nun befuerchten wir aufgrund der vielen Boote lange Wartezeiten fuer die Erledigung der Formalitaeten.

Also, Beiboot ins Wasser und auf dem kuerzesten Weg an Land. Der Weg fuehrt uns an einem Katamaran vorbei, an dem gerade jemand mit seinem Schlauchboot fest macht. Auf die Frage, wo denn die Gendarmerie sei, erhalten wir von dem netten schottischen Yachtie den Hinweis, dass es bis zum Ort und der Gendarmerie ein ziemlicher Weg sei, aber man koennte per Anhalter fahren. Die Inselbewohner wuerden einen dann schon mitnehmen. Wir fahren also per Anhalter. Das klappt bestens und wir werden bei der Gendarmerie direkt vor der Tuer abgesetzt. Die hat natuerlich Mittagspause, denn hier gelten andere Zeiten. Es ist ja schliesslich bereits nach 11.00 h.

Wir nutzen die zweieinhalb Stunden bis zu den Nachmittagsoeffnungzeiten, um uns den kleinen Ort ein wenig an zu sehen, eine Kunsthandlung zu besuchen und vor allem Geld aus dem Automaten zu ziehen, damit wir spaeter noch etwas fuer das Abendessen einkaufen koennen. In einem Bistro lernen wir ein Ehepaar kennen, eindeutig Yachties. Sie sind Oesterreicher und in Wien mit ihrer ANGICAMARO auf der Donau losgesegelt bis ins Schwarze Meer, Mittelmeer und ueber Pananma bis hier zu den Marquesas. Es hat allerdings etwas gedauert, bis wir heraus finden, dass sie Oesterreicher sind und wir uns auch auf deutsch unterhalten koennen. Man spricht erst einmal englisch oder franzoesisch – auf deutsch kommt man hier nicht so schnell 😉

Um 14.00 h schliessen hier dann Bistro, Imbiss und was es sonst noch so gibt, dafuer oeffnen dann die Geschaefte wieder. Supermaerkte gibt es nicht und haben wir bei rund 1.800 Einwohnern auf dieser Insel auch nicht wirklich erwartet. Trotz Flughafen mit taeglicher Verbindung nach Papeete (Tahiti). Zwei der Geschaefte entsprechen von ihrem Angebot so etwa dem eines Kaufhauses. Es gibt also Schrauben, Lebensmittel, Kleidung und was man sonst so brauchen koennte. Haribo, Milka, Maizena, Maggi! und noch so einiges anderes, was man aus Europa kennt. Und es gibt Angeltools! 🙂
Ueber die Preise hier, werden wir uns noch wundern: 1 Kilo Tomaten kostet ca. 5 Euro, ein Weisskohl ca. 7 Euro das Kilo, eine Flasche Wein ab ca. 20 €Euro, anderer Alkohol ab 30 Euro die Flasche und ein Huhn im Gegensatz zu den anderen Preisen nur 2,50 Euro das Kilo. Ein handgeschnitzter kleiner Anhaenger aus Horn wird fuer ca. 70 Euro angeboten, was wir als sehr teuer empfinden. Meist ist der Preis fuer die Handarbeiten jedoch verhandelbar. Nur wer zahlt solche Preise? Da fragt man sich, wie hoch hier das monatliche Einkommen ist, um sich so vieles leisten zu koennen.

Aber erst einmal einchecken. Die Mittagspause ist vorbei und wir sind gespannt, was uns erwartet. In den Buechern steht, dass man mit dem Visa-Antrag ein Flugticket hinterlegen muss oder alternativ den Preis eines Flugtickets ins Heimatland per Kreditkarte. Andere schreiben, dass dies fuer Europaer nicht erforderlich ist. Wir sind also gespannt. Der Beamte ist sehr nett, erklaert uns, wir waeren ja Europäer und koennten bleiben, so lange wir wollen und es gibt auch keinen Stempel in unserem Pass. Dies ist schliesslich Frankreich. Und das Formular, dass er ausgefuellt hat, bekommen wir in die Hand gedrueckt mit der Bitte, es gegenueber bei der Post nach Papeete zu senden. In der Post weiss man Bescheid, ein Briefumschlag ist nicht erforderlich. – Und das war es.
Fuer das Abendessen kaufen wir noch ein paar Tomaten und ein franzoesisches Baguette, fahren dann per Anhalter zurueck zum Hafen und wundern uns, wie dass hier so geht. Sind wir wirklich in Europa???

Am naechsten Morgen machen wir uns, nachdem wir frisches Obst, Gemuese und ein Huhn gekauft haben, auf nach Tahuata, der Nachbarinsel. Laut „Radio CoCo“ (Yachtie Klatsch und Tratsch) lassen sich die Manta-Rochen dort von „Mitschwimmern“ nicht stoeren. Das macht uns neugierig und wir hoffen auf ein weiteres besonderes Erlebnis. Nach Hiva Oa werden wir in der darauf folgenden Woche zurueck kehren. Dann soll es hier wieder Gas und Diesel geben. Diese sind naemlich im Moment nicht zu bekommen und man wartet auf das Versorgungsschiff. Auch interessiert uns dann noch eine Besichtigung der groessten der Marquesainseln. Es gibt jedoch noch keinen festen Plan und wir ueberlassen es dem Wetter und den Moeglichkeiten, was wir tun werden.

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