PACIFICO- Kleiner Nachschlag – vom 15.1. bis 20.1. 2017

Wir segeln nicht mehr zusammen, doch wir reisen noch einmal zusammen. Von Hamburg nach Neuseeland.

Das beginnt mit der Abstimmung der GepĂ€ckmenge. Wir können dieses Mal ja nun nicht zusammen packen, da Hermann in LĂŒbeck und ich in Laboe bin. Das ist aber so ziemlich das einzige, was nicht auch online geht.
Zum Einchecken fĂŒr den Flug wird dann schnell mal ein Foto des Passes hin und her geschickt. Online eingecheckt wird bereits am Sonntag Abend. Es gibt aber noch keine Bord-Tickets, da die Visa ModalitĂ€ten am Check-in-Schalter offenbar noch einmal geprĂŒft werden. Auch gut. Der Flieger ist ziemlich ausgebucht und auf dem langen Flug von Dubai nach Auckland sitzen wir hintereinander am Gang. Ich finde das nicht so gut, weil nun muss ich aufpassen, wohin denn mein Kopf kippt, wenn ich einschlafe. Hermann hĂ€tte mir fĂŒr diesen Fall bestimmt noch einmal seine Schulter zur VerfĂŒgung gestellt.
Wir verabreden uns fĂŒr etwa drei Stunden vor dem Abflug am Dienstag Abend im Terminal. Und wie gut, dass wir so viel Zeit eingeplant haben. War Emirates, was das GepĂ€ck betrifft, auf dem Hinflug nach Deutschland sehr großzĂŒgig, wird jetzt sogar das HandgepĂ€ck gewogen. Und das ist schon einmal viel zu schwer. Aber wir haben die 30 kg je GepĂ€ckstĂŒck noch nicht ausgenutzt. Gott sei Dank, sonst hĂ€tte Hermann diverses seiner umfangreichen EinkĂ€ufe nur durch kleine Schummeleien mitbekommen.

Nun stehen wir also vor der SperrgepĂ€ck-Annahme, dĂŒrfen dort die Waage nutzen, und sortieren unser GepĂ€ck und HangepĂ€ck neu entsprechend den Gewichtsrichtlinien der Airline. Das nimmt so seine Zeit in Anspruch bis wir wieder in Schlange stehen und unsere Bordkarten bekommen. NatĂŒrlich mĂŒssen wir hierfĂŒr noch erst die Bescheinigungen vorlegen, dass wir mit dem Boot in Neuseeland sind und deshalb kein RĂŒckflug-Ticket haben. Sonst gĂ€be es Probleme mit dem Visum und wir dĂŒrften nicht einreisen.

Als nĂ€chstes geht es zum Zoll mit der großen Tasche, die schon so ihre eigene Reisegeschichte hat. Zumindest kommt sie nicht immer gleichzeitig mit Hermann am Zielflughafen an.
Wir sind noch gar nicht ganz am Zollschalter, da hören wir „ach, da kommt PACIFICO!“ Ich werfe erst einmal einen Blick auf Hermann. Ich wĂŒsste nicht, dass er sich hier angemeldet hat, da wir fast gleichzeitig im Terminal angekommen sind. Auch hat er weder die PACIFCO-MĂŒtze auf, noch ein T-Shirt mit dem Namenszug. Also woher….???!!!
Der Zöllner, der Hermann so angesprochen hat, ist Segler und es ist der gleiche Zöllner, mit dem Hermann schon einmal vor zwei Jahren zu tun hatte. Was fĂŒr ein GedĂ€chtnis! Da möchte man kein MissetĂ€ter sein.

Über eineinhalb Stunden benötigt es, bevor wir unser Gate erreichen und vor dem Abflug noch eine Kleinigekit essen und trinken können. Gut das wir so rechtzeitig hier waren und alles relativ entspannt und stressfrei erledigen konnten.

Abgesehen von einem verspĂ€teten Abflug in Hamburg, der uns nicht weiter nervös macht, da wir genĂŒgend Aufenthalt in Dubai haben, verlĂ€uft der Flug nach Auckland ruhig und entspannt. Wir kommen dort sogar fast eine halbe Stunde frĂŒher, also gegen 10.30 Uhr vormittags an. In dem vollen Flugzeugen haben wir wenig geschlafen. Doch noch fĂŒhlen wir uns relativ gut. Die frĂŒhe Ankunft spornt uns an, vielleicht noch den Mittags-Bus von Auckland nach Whangarei zu erreichen. Also ab in den Bus in die Downtown, wo der Fernbus abfahren soll. Die Sache wird jetzt schon etwas mĂŒhsamer, weil wir ja insgesamt fast 80 kg sperriges GepĂ€ck ohne Rollen bewegen mĂŒssen.

Der Bus endet wieder erwarten weiter oben in der Haupteinkaufsstrasse von Auckland Downtown. Also den Rest zu Fuß. Mittlerweile regnet es und wir, und natĂŒrlich auch unser GepĂ€ck, werden immer nasser. Wo wir dachten, es sind nur 200 m, zeigt es sich jetzt, dass wir ungefĂ€hr einen Kilometer und mehr gehen mĂŒssen. Unser GepĂ€cktransport wird zur Herausforderung. Kurze Zeit spĂ€ter stellen wir dann fest, dass wir den Mittagsbus auf diese Art nicht mehr erreichen werden. Resigniert lassen wir uns nun etwas mehr Zeit. Dann eben unterwegs zum Fernbusstopp noch unsere Internetsimkarten neu aktivieren. Das ist ja auch etwas wert.
Wir Ă€rgern uns etwas, dass wir uns hier so abmĂŒhen, anstatt vom Flughafen fĂŒr nur wenige Euro mehr ein Taxi genommen zu haben.

Nachmittags um fĂŒnf Uhr startet pĂŒnktlich unser Manabus nach Whangarei mit uns samt GepĂ€ck an Bord. Neben uns nimmt ein Brite aus Wales Platz, angekommen mit dem gleichen Flug wie wir. Entsprechend mĂŒde, wie wir jetzt mittlerweile auch, und ebenfalls Segler, wenn auch nicht wirklich aktiv, wenn ich es richtig verstanden habe.

In Whangarei angekommen, kaufen wir noch schnell fĂŒr ein Abendessen ein, und lassen uns dann mit dem Taxi raus nach Kissing Point bringen, wo PACIFICO jetzt schon ĂŒber zwei Monate auf die RĂŒckkehr ihres Skippers wartet. Mit dem Vereinsdingi bringen wir unser GepĂ€ck an Bord und freuen uns, dass erst einmal alles gut gegangen ist, PACIFICO noch schwimmt und alles sieht in Ordnung aus. Noch haben wir 40 Minuten Tageslicht, bevor die Sonne untergeht. Hierbleiben oder ab in die Marina? Yan, der Motor, springt anstandslos an, die Batterien sind voll. Also schnell die Leinen los, das Dingi zurĂŒck an den Steg und ab ins Town Basin, bevor es dunkel wird und wir nichts mehr sehen können.
Doch vor dem Town Basin kommt die Klapp-BrĂŒcke. Und die ist geschlossen. Auf unsere Anrufe ĂŒber den angegebenen Funkkanal gibt es keine Reaktion. Einzig die GREEN DUCK antwortet uns. Er meint, wir sollten um diese Zeit die BrĂŒcke ĂŒber die angegebene Telefonnummer anrufen. Über Funk wĂŒrde es jetzt nicht gehen. Auf telefonieren sind wir aber noch nicht eingestellt. Doch Ludger ist so nett und erledigt dass fĂŒr uns. Wir machen derweil vor der BrĂŒcke an dem Schwimmsteg fest.

Da haben wir so eine lange Reise hinter uns, haben uns jetzt noch einmal so beeilt und da macht uns auf dem letzten Rest eine geschlossene BrĂŒcke einen Strich durch die Rechnung.
Nach einer Weile schalten wir den Motor ab und richten uns schon darauf ein, die Nacht hier zu verbringen. Es meldet sich weder Ludger noch die BrĂŒcke. Und nun ist es auch schon fast dunkel. Gerade als wir uns auf die Nacht einrichten wollen und zunĂ€chst einmal ein Glas mit Willkommen-auf-der-PACIFICO-Wein einschenken, tut sich doch noch etwas. Ludger hat den BrĂŒckenwĂ€rter doch erreicht und der teilt uns jetzt ĂŒber Funk mit, dass die BrĂŒcke in KĂŒrze fĂŒr uns geöffnet wird.
Es ist das erste Mal, dass wir bei Nacht in Whangarei einlaufen. Doch wir kennen uns hier aus. Die helle Signallampe links, ist das BegrĂŒssungslicht der GREEN DUCK. Wenige Minuten spĂ€ter machen wir an Dock C an der IRON BUTTERFLY fest. Geschafft.

Herzlichen Willkommen zurĂŒck in Whangarei!!!

Wir feiern noch eine kleine Party mit Wein, Musik und leckerem Essen, bevor wir ziemlich geschafft ins Bett fallen.
Meine letzte Nacht hier an Bord. Am nÀchsten Morgen ziehe ich um und gehe an Bord der RENAHARA und Hermann beginnt mit den kleinen Arbeiten an PACIFICO, die ihn die nÀchsten Tage ganz in Anspruch nehmen werden, bevor er zu seinem nÀchsten Törn aufbricht.

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