Wir gehen am Montag morgens gegen 9.00 h in Mar del Plata los, nachdem wir Wind- und Wetterdaten noch einmal aktualisiert haben. Wind und Wetter sind zunaechst gut. Und wir haben sogar Anglergueck und fangen nach kurzer Zeit einen kleinen Fisch.
Etwas Sorge macht uns das Funkgeraet, mit dem wir von See aus Mails senden und empfangen und die Wetterberichte abfragen. Wir koennen nur anderen Funkverkehr hoeren. Trotz mehrfacher Versuche bekommt Hermann keinen Kontakt zur Seamail. Erst am dritten Tag, als Hermann nach langen Ueberlegungen das Geraet ausbaut um die Kontakte zu pruefen, entdeckt er einen losen Stecker und kann dann das Problem erfolgreich loesen.
Heute ist unser fuenfter Tag auf See und wir werden nachts oder frueh morgens unser Ziel, die Caleta Horno erreichen. Wir blicken zurueck auf fuenf Tage wechselnden Wind und Wetterverhältnisse. Es war so ziemlich alles dabei, von Sonne, Wolken, Regen und Gewitter und der Wind von Flaute – wir sind gestern von nachts um 2.00h bis mittags nur unter Motor gelaufen – bis Windstaerke 8 heute Nacht.
Mit dem Wetter wechselt der Anblick des Meeres. Es ist jeden Morgen anders, mal smaragdgruen, dann wieder stahlblau und wandelt sich im Abendlicht in ein Meer aus Quecksilber. Kleine Wellen, in der Flaute die lang gezogene wogende Duenung des letzten Sturmes im Sueden, die uns bis 2,50 m hochhebt und senkt, ohne dass man es wirklich wahr nehmen, windgetriebene Wellen bis 2 m und aufgewuehlte See mit Wellen und Schaumkronen die sich bis zu 4 m hinter uns auftuermen.
Uns begleiten Seevoegel, in den ersten zwei Tagen auch kurz mal Delphine. Wir sehen wieder einen Hai, Schildkroeten, weiter im Sueden treffen wir die ersten Robben und einen Pinguin. Immer wieder halten wir Ausschau nach einem Wal. Bisher ohne Erfolg. Auch andere Schiffe sehen wir nur auf dem Plotter. Sie sind zu weit weg fuer direkten Sichtkontakt. Nur einmal nachts hat Hermann einen Kreuzfahrer gesichtet, der in der Ferne hell erleuchtet Richtung Norden, Montevideo, faehrt.