Archiv für den Tag: 1. September 2014

Auf nach Süden

Sa, 30.8. sind wir nachmittags in Paratí angekommen und ich habe Alexander nach 45 Jahren wiedergesehen. Wir haben sehr nett 2 Std. beim Mittagessen zusammen gequatscht und über alte und neue Zeiten geredet.
So.31.8. Mauricio kommt pünktlich um 12:00 an. Ich bringe Pacifico an die Brücke, so kann er einfach einschiffen. Wir motoren aus der Bucht und es kommt Wind auf! Es wächst sich zu einem rechten Starkwind aus, so dass wir nach und nach immer weiter die Segel streichen, bis wir mit nur einigen qm dahinpreschen! Es weht mittlerweile mit bis zu 42 Kn also 8 Bft. Pacifico läuft einige Meilen vor der Küste entlang. Das Wasser scheint zu kochen, es steigt Wasser senkrecht aus der Wasseroberfläche empor, wie bei einer Wasserhose. Das Boot kränkt einige Male sehr stark, aber die Situation ist machbar. Ich lasse den Motor mitlaufen, damit immer genug Steuerdruck da ist. So eine Wettersituation habe ich noch nicht erlebt. Mauricio und ich sehen uns dieses Naturspektakel kopfschüttelnd an. Einfach irre!!!! Wir suchen Schütz in einer Bucht, wo schon einige Fischer liegen. Etwa 30 min nachdem unser Anker fest liegt, beruhigt sich die Wetterlage und es kommt Wind aus einer ganz anderen RTg auf! Die Nacht ist recht bewegt, schaukelig. Heute, 1.9. ist herrliches Wetter und wir Motoren weiter RTg. Ilha Bella. Gegen 15 Uhr machen wir bei der Ilha Anchieta Rast. Hier baden wir und wollen eine ruhige Nacht verbringen! Die Kulisse ist wunderschön, in RTg. Sonnenuntergang, zeigen sich die Gebirgszüge in verschiedenen graublautönen. Wir liegen vor einem kleinen Strand mit einer Süßwasserquelle, umsäumt von Granitsteinen.
2.9. Die Nacht war sehr schön ruhig, heute strahlender Sonnenschein. Nach dem Frühstück noch kurz gebadet, dann weiter RTg. Ilha Bella! Diese Bucht, der Ilha Anchieta ist ein toller Ort, um auch schlechtes Wetter abzuwettern!! Bis durch den Kanal der Ilha Bella laufen wir mit Motor. Danach auf offenem Wasser kommt Wind auf und wir segeln. Abends dursegelten wir ein recht starkes Gewitter, mit Blitzen und Regen, alles was dazu gehört. Da wir auf dem Radarschirm die Form der Gewitterwolke sehen können, durchlaufen wir sie an der dünnsten Stelle. Mauricio beobachtet wie um uns herum die Blitze ins Wasser schlagen, ich schaue nur gebannt auf den Plotter, steuere Pacifico durch die Gewitterwolke.
3.9. den ganzen Tag segeln wir, teils mit Starkwind und rechtem Seegang! Leider dreht der Wind auf SW und wir kommen von unserem Kurs recht weit ab, RTg. Süden.
4.9. Erst heute heute Vormittag dreht der Wind auf SO und wir können direkt Kurs auf Porto Belo nehmen. Nachmittags flaut der Wind ab und wir laufen mit Jan’s Hilfe, gegen 17:00 in die Bucht von Porto Belo. Zum Abschluß des Tages und des Törns, gibts Fleisch vom Grill, Kartoffeln und Chuchu!!!! Lecker!!
5.9. Die Nacht ist sehr schön ruhig. Wir liegen auf 2m Wasser mit 35 m Kette. Jetzt um 6:30 gibts Tee. Dann geht’s mit Pacifica an Land und kaufen einige Sachen ein. Nach einem Rundgang durch den Ort laufen wir in eine geschützte Bucht und wechseln die Genoa. Die gebrauchte hat an 2 Stellen ihre Randnaht auf 3 m. Geöffnet. Das soll ein Segelmacher neu nähen, zum glück ist nichts gerissen! Jetzt nachmittags segeln wir zur Insel Sta. Catarina, auf deren Mitte Florianopolis liegt.
Nun, abends liegen wir in einer wunderbar ruhigen Buchtam Festland, auf Höhe der Nordspitze der Inasel Sta. Catarina. Ein leises Plätschern begleitet die Stille! Vor uns liegt ein Strand, rechts und links der Bucht große Granitsteine! In dieser Bucht liegen wir alleine! In der Nachbarbucht 2 weitere Segler. Traumhaft schön! Es ist soooo schön hier!!! Einfach wunderbar!
6.9. Nach dem Frühstück sind wir RTg. Brücken gesegelt. Zwischen den Brücken Ankern wir und ich setze Mauricio mit Pacifica an Land ab. Er will sich ein Taxi zum Flughafen nehmen. Nun bin ich wieder Solo an Bord und warte morgen früh auf das Niedrigwasser um durch die flacheren alten Brücken in den Südteil der Bucht zu gelangen.
7.9. Eben, um 7:00 sind wir unter der Brücke durchgefahren, mit nur einigen cm Luft! Nun warten wir auf etwas höheres Wasser, um in den Club zu gelangen, denn eben, bei Ebbe, haben wir den Schlamm schon berührt.
Wir sind in Brasiland! Obwohl wir gestern mit den Chef des Clubs gesprochen haben, und er uns sagte,…kein Problem….ist heute kein Platz in dem geschützten Hafen zu realisieren, obwohl halb leer! Nun ja, ich warte bis Morgen, dann wird es sich ergeben!
Bei einem Spaziergang durch die, heute leere, Innenstadt, fallen mir doch etliche unter dem normalem Rand der Menschlichkeit lebenden Menschen auf. Teils erscheinen sie mir durchaus vital und stark, teils aber sehr eingefallen und mickerig!
8.9. heute morgen hieß es, im Hafen sei kein Platz für so ein großes Boot! Da ja Schlechtwetter kommt, und ich das nicht auf freiem Wasser ausleben möchte, habe ich mir Alternativen gesucht. Eine davon ist eine Bucht 23 nm südlich von hier. Als ich das dem Chef des Clubs sagte, mit den deutlichen Worten, dass ich auf keinen Fall die Front hier an der Boje abwarten werde, hatte er plötzlich gar kein Problem damit, uns einen Platz in der, leeren , Marina anzubieten! So einfach geht dass in Brasiland!! Nun liegen wir im Hafen und warten auf die Kaltfront!
10.9. heute bin ich wieder durch die Stadt, ich möchte Fleisch für die nächste Etape besorgen. Ich habe auch schon seit längerem die Idee eine Art Stemmeisen zu besorgen, aus dem KFZ Bereich, um die Wantenspanner drehen zu können. Beides habe ich nach Nachfragen bekommen!! Nun warten wir auf die Wetteränderung, um nach Süden aufbrechen zu können!
11.9. Heute, nochmal durch die Innenstadt, ein wenig Obst und Salat besorgt. Morgen in aller Frühe, soll der Wind auf NO drehen, und wir wollen nach Süden auslaufen! Dann gibt es auch endlich einen neuen Abschnitt-Artikel!!!