Archiv fĂŒr den Monat: Mai 2017

Laaand in Sicht!

Da.20.5. Seit gestern weht es wunderbar,  die Wellen sind moderat, so kommen wir gut voran, Rtg. Vuda.  Nun, 2-3 Tage sind es noch, da fange ich an mir Gedanken zu machen, wann ich dann wohl ankomme. In Fiji sind die GebĂŒhren fĂŒr das Einklarieren empfindlich hoch, kommt man außerhalb der normalen BĂŒrozeiten! Also, im Zweifel die Bremse treten und einige Std spĂ€ter ankommen.  Am Nachmittag dann, Angelalarm!!!! Die Leine rauscht raus, ich springe schnell hin, die Bremse zu betĂ€tigen. Als die Leine nur noch etwas auslĂ€uft, schnell zum Ruder, Genoa einrollen und zurĂŒck an die Angel. Das Ruder steuert nun etwas in den Wind, damit Pacifico nicht so schnell lĂ€uft und der Druck auf die Beute zu groß wird.  Schon aus einiger Entfernung sehe ich das schöne leuchten der Goldmakreele, doch noch ist sie nicht an Bord!!!! Schon manches Mal hab ich es nicht geschafft, rechtzeitig den Gaffhacken zu platzieren…… Doch diesmal geht es flott, 80 cm und 4,5 kg liegen nun im Copi! Ich entscheide mich, den Fisch nicht wie sonst zu filetieren, denn ich will ihn ja grĂ¶ĂŸtenteils verschenken, also schneide ich mir nur 15 cm ab und lege den Rest im Platik in KĂŒhlschrank! Abends gibt’s naklar Fischfilets im Weißweinmantel!  Die Nacht ist etwas ruppig, der Wind nimmt zu, aber die Fahrt eben auch. Entzwischen rauschen wir mit 6+ kn durch die Nacht, obwohl im 2. Reff! Durch die sich bildenden Wellen fĂŒhlt es sich etwas wie in einer Waschmaschiene an, aber das ist eben so!  So.21.5. Es zeichnet sich ab, dass wir am Mo. Nachmittag Vuda erreichen, hoffentlich noch vor 15:00! Das wird knapp, sonst mĂŒĂŸte ich eben beidrehen……. Gegen 15:00, wieder Angelalaaaarrrm!!!! Die Rolle rauscht aus, ich jumpe hin, auf dem Schaukelden Achterdeck will jede Bewegung bedacht sein!!! Also, wie am Vortag, Bremse, Steuer und Genoa wegrollen! Der Freund da draußen ist ziemlich böse auf mich, wehrt sich sehr stark und lĂ€ĂŸt sich vor allem nicht blicken! Das ist in der Regel, kein so tolles Zeichen! Also, die Schnur geht ziemlich weit runter und ich brauche etwa eine halbe Std. bis ich das erste Mal die Flanke leuchten sehe. Es ist ein Bonito, 8,5kg schwer. Auch ihn bekomme ich glĂŒcklich an den Gaff. Bonitos stehen bei uns nicht so hoch im Kurs, ein Thuna wĂ€re mir lieber. Da ich ihn aber ja eh verschenken will ist es fast egal! Ich nehme ihn also aus und rein in den KĂŒhlschrank. Der ist nun langsam recht gefĂŒllt. Einen weiteren Biss kriegen wir nicht. Der Wind nimmt auch langsam aber sicher zu, das Mittel liegt nun bei 28kn, es wird etwas ungemĂŒtlich. Mo.22.5. Die Nacht war nicht gar so schlecht, man gewöhnt sich an alles, wir Rauschen immer noch dahin, die Winde sind nun bei bis zu 35kn, vormittags seltener unter 30kn! Aber mit der entsprechenden Segelreduzierung geht alles recht gut! Unser Landfall ist nun fĂŒr 14:00 geplant. Ich mache mir schon so meine Gedanken, wo ich was umstauen kann, was die Offiziellen nicht umbedingt sehen sollten! So sind einige Dinge fĂŒr Hilde noch original verpackt, das könnte Zollkonzequenzen nach sich ziehen. Auch will ich nicht, dass sie die Körner, Weizen und Roggen in den Mengen bei mir sehen, nicht, dass sie Sie mir die  wegnehmen!!! Aber, als ich die Lagune einlaufe beruhigt sich die Situ und ich kann entspannt meine Vorbereitungen treffen. Da ich schon Internet habe, weil Hilde meine Prepaid Karte von Fiji schon gefĂŒttert hat, ist vieles entspannt und ich kann meine Ankunft auf 14:00 terminieren!  PĂŒnktlich laufe ich ein und die Ofiziellen Besuche dauern kĂŒrzer als befĂŒrchtet, der Zoll kommt garnicht, sie erwarten mich im  klimatisierten BĂŒro!!! Also, alles  easy, No Problems! Den Damen im ImmigrationbĂŒro verschenke ich, nach dem offiziellen Teil den 8,5 kg Bonito, den Mahimahi bekommen die Damen im Marinaoffice! Danach verhole ich uns in Ihnen Marinaplatz. Es ist recht warm und schwĂŒhl. Naklar steht erstmal eine Besichtigung der „AltaĂŻr-AMIGA“ auf dem Programm.  Die Folgenden Tage verbringe ich mit Arbeiten auf der AMIGA! Es gilt eine feste Reling anzuschweißenden und so einzigste mehr! ……………Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Bootskultur ist! Pierre, der Voreigner, hat alles was er nicht wollte, oder brauchte einfach abgeschnitten und gut! Na, wir werleben so manche Überraschung! …… wir sind nun 10 Tage auf der AMiGA ZugĂ€ngen,…….

Die Weite und Stille des Pacific’s

Mi 16.5. Es weht recht flott, wir kommen gut voran. Zwar hoch am Wind, aber da die Wellen moderat sind geht es. In der Nacht zu Do flaut der Wind ab und dreht wie erwartet nördlicher. Mit der Windsteueranlage laufen wir in einen grossen Bogen Rtg. NW. Vormittags wende ich dann um nicht zu weit nach Westen zu kommen, und duch die Winddrehung machen wir nun mehr Nord. Dann schlĂ€ft der Wind leider ganz ein, wie vom Kompetenzzentrum in Hamburg vorhergesagt. Vor einigen Tagenn hatte ich bemerkt, dass der linke Wassertank an der Reinigungsoeffnung etas leckt, wenn er voll ist. Das will ich dichten. Da der Wassertank eh relativ leer sein mĂŒsste, spĂŒhle ich noch das Copi aus und wasche WĂ€sche. Nun, da der Tank leer ist, öffne ich ihn und wische etwas Ablagerungen aus dem Tank. Danach dichte ich mit Lanolin den Deckel. Mitlerweile hilft Yan uns fĂŒrs Weiterkommen. Bei der Gelegenheit lĂ€uft auch der Wassermacher und ich kann spĂ€ter sehen, das der Deckel hĂ€lt. Gestern hatte ich schon die eine Copibank geschliffen und geölt, heute sollte noch die zweite dran kommen. Durch die Sonne und Wasser wird das Teak dunkel und rauh. Ich habe es gerne glatt und holzfarbig, sieht halt gepflegter aus. Dazu muss man es eben ab und an mit sehr feinem Sandapier schleifen. Dadurch, dass ich es ja öle, schmiert das Papier immer sofort zu und es ist ein MĂŒhsal die FlĂ€che schön zu bekommen. Heute habe ich, Gott weiss warum es ausprobiert, nass zu schleifen, also mit stĂ€ndig etwas Wasser dabei! Und siehe da, in nullkommanix bin ich fertig und es sieht sogar noch besser aus als die Flaeche vom Vortag!! Warum das so klappt, ist mir allerdings unverstaendlich, aber das Ergebnis ist toll! Man lernt eben nicht aus! Um 17:00 ich sitze draussen und freue mich ueber den schoenen Tag, Yan geht aus…. Der Skipper denkt, “ das klingt nach einem Spritproblem“! Also runter, erstmal prĂŒfen ob die Dieselpumpe geht, OK!! Aber der Ruecklauf plĂ€tschert nicht!!! also, kein Sprit! Das bestĂ€tigt sich auch, als ich den Motordieselfilter abschraube,…. halb leer!mmmmmm Also baue ich den Schnulli, der in den Tank nach unten geht aus, puste durch, … OK. Dann die erste Leitung bis zum SeparFilter, durchpusten,….OK. Dann die Leitung bis zur Spritpumpe, … OK. nun die 20cm von der Pumpe, bis zum Dieselfilter,….halt, da ist Diesel drinnen! Ich tausche also den Dieselfilter, den wir zuletzt in Fiji letztes Jahr gewechselt haben, nach 5 Jahren!!!!!!! aus. Der Probelauf lĂ€uft immer noch!!!!! Hurrraaaaaa , Yan lĂ€uft wieder!!! Der Filter und der Sprit darin sieht sauber aus, aber,…. er scheint “ dicht “ zu sein!!! Zum Glueck hat Hermann nach der Erfahrung in Fiji letztes Jahr 6 neue Filter eingekauft!! Ray Roberts hat extra nachgefragt, ob ich das ernst meine mit der Bestellung und nannte mir den Einzelpreis! Fazit; die Filter sind nicht teuer, wenn man sie braucht! Langfahrtsegeln ist eine Schule! Es ist ein super gutes Gefuehl, ein Problem gelöst zu haben!! Ich bin in richtig guter Stimmung, so will ich mal wieder richtig Musik hoeren. Seit einiger Zeit geht das Mikrofon der Signalanlage nicht mehr. Ich habe sie heute mal ausprobiert, es stört hier ja keinen, wenn ich einige Male hupe! Nun spiele ich mit dem Mikrofon rum und frage mich, warum es nicht geht, obwohl der Rest der Anlage lĂ€uft. Und siehe da, auch das Mikro will wieder, so lege ich es mit gedrueckter Taste auf den Lautsprecher vom Laptop und lasse so richtig Helene ueber den Pacific schallen! Zum Einlaufen in Vuda wird es Bocelli sein, der dort ertoent!! Vor einigen Tage ist etwa 25m neben Pacifico ein Wal ausgetaucht, ich denke ein Pilotwal, Ă€hnlich den Delfinen, nur eben erheblich grĂ¶ĂŸer. Leider war es nur ein kurzer, einen Atemzug dauernder Besuch! Die Nacht zu Fr. lasse ich Yan durchlaufen, weiter nördlich soll etwas mehr Wind sein. Heute am Fr.19.5. dreht der Wind gegen 7:00 auf Ost, ist allerdings noch etwas flau! Am östlichen Himmel sind einige Kumulus Wolken zu sehen, vielleicht bringen die mir den erwarteten Wind. Ich gönne Yan mal etwas Ruhe und seit 8:00 plĂ€tschert es leise an der Bordwand, bei 3-4Kn Fahrt. Mit den in Whangarei aufgeruesteten Solarpaneele bin ich sehr zufrieden. Seither sind die Batteien stĂ€ndig voll, die zusĂ€tzlichen Platten stören den Ablauf an Bord nicht. Evtl. könnte, bei steilem Sonnenstand sogar die Energie fĂŒr das Wassermachen reichen, was noch zu testen ist! Gegen Mittag kommt der erwartete Wind mit 12Kn, Pacifico macht etwa 5.6Kn Fahrt, ganz ohne Motor, einfach klasse. Diese Stille ist wunderbar! Leider haelt auch dieser Traum nicht lange, der Wind geht genau so wie er gekommen ist. Ich will sehen, ob ich fĂŒr die Fiji`s einen Fisch angeln kann. Sie freuen sich immer diebisch, ĂŒber mitgebrachten Fisch, weil sie nicht so weit rausfahren, mit ihren kleinen Booten, haben sie eben keinen Tiefseefisch! Also, zum ersten Mal in diesem Jahr kommt die Angel zum einsatz. Ich mache derweil eine KĂŒrbissuppe! Als ich wieder nach oben komme, hatte ich offensichtlich etwas grösseres an der Angel, sie ist gĂ€nzlich abgerollt und waagerecht, hĂ€ngt nur noch an meinem Sicherheitsstropp! Uff, GlĂŒck gehabt, nur die Leine samt Köder ist weg, nicht die kostbare Rolle und Rute! Jetzt ist alles neu bestĂŒckt in erwartung eines erneuten Bisses!

Es ist kalt in Whangarei "Time to leave"

Am Vorabend des Auslaufens aus der Marina, hatte ich das Pech mal schnell ein halbes Glas Rotwein auf meinen Haupt PC zu schĂŒtten. Sofort aufgestellt und den HeizlĂŒfter die Nacht dagegenpusten lassen, half alles nichts. Ein Pc Doctor sagte mir, der sei tot! Ich hatte mit der BefĂŒrchtung schon PC II nachts geprĂŒft und an den Strom gehĂ€ngt. Er lĂ€uft! Also noch schnell los einen Ersatz besorgen, denn die Auswahl wird in Fiji sicher kleiner sein. Da meine PC AnsprĂŒche nicht so hoch sind, ist schnell was gefunden. Pacifico ist gepackt, ausgerĂŒstet, startklar. Ich habe Bruce vom Zoll angerufen, um am Freitag, den 12.5. mich auszuschecken! Dazu braucht man hier in NZ einen Termin, denn der Beamte kommt extra dafĂŒr zum Boot! Seit Tagen schaue ich auf das Wetter, es sah gut aus, doch am MI zeichnet sich eine Störung ab, die mich beschiessen lĂ€sst, doch etwas spĂ€ter auszulaufen. Also rufe ich Bruce wieder an, er hat VerstĂ€ndnis und gibt mir Sa Morgen den Ersatztermin. Ich bin zu der Zeit schon unten an der FlussmĂŒndung, wollte noch den Wassermacher laufen lassen. In der Nacht zu Fr. ist es dann auch recht stĂŒrtmisch, bis zu 37Kn Wind am Anker. Morgens dann, dreht der Wind wie ursprĂŒnglich vorgesehen auf SW, das passiert innerhalb von wenigen Minuten. Aber nun steht mein Termin fĂŒr Sa und ich kann in aller Ruhe noch die verbleibenden 4 rechten Wanten lösen, fetten und neu spannen. Sa.,den 13.5. laufen wir dann pĂŒnktlich um 8:00 in die Marina ein, Bruce fertigt uns ab und um 9:00 laufen wir wieder aus, Richtung Fiji. Es weht ein flotter SW Wind, gegen den wir erstmal aus der Bucht motoren muessen. Gegen 10:30 rolle ich die Segel aus und wir rauschen mit voller Fahrt die KĂŒste entlang nach NW. Ich hatte mich fĂŒr diesen Weg entschieden, denn es ist wenig Welle und ich hab noch so lange Internet!! Die Fahrt geht wirklich mit imposanntem Tempo. Abends, gegen 18:00 drehen wir raus auf den offenen Pacific, in die Dunkelheit. Mit uns laufen, wie ich spĂ€ter erfahre ca.25 Boote an diesem Tag aus. Zwei habe ich nachts noch gesehen, bevor auch sie im Dunst verschwanden. In dieser Nacht hatte ich 5 Big Ship Sichtungen, aber nur auf AIS. Lichter sehe ich nur von einem Fischer, etwa eine Meile weg. Leider lĂ€sst der Wind in der Nacht etwas nach, mit 13Kn gleiten wir so dahin. So, 14.5. Es dĂŒmpelt so vor sich hin, ich hole den kargen Schlaf der vergangenen Nacht auf. Nachmittags gegen 16:30 lese ich dann vom Kompetenzzentrum Hamburg eine Warnung, es kommt böses Wetter auf uns zu, wir sollten sehen, dass wir nach NE kommen. Ich starte also den Motor und es geht mit flotter Fahrt in die Nacht. Henning hatte mir einen Koordinatenpunkt gegeben, den ich ansteuern sollte. Dieser liegt 140NM weit, also einen Tag motoren. Mo, 15.5. Den ganzen Tag laeuft Yam, sehr brav und gleichmĂ€ssig! Der Wind ist quasi auf null runter gegangen, so zieht Pacifico nur eine kleine Schaumspur hinter sich her, die wenn aufgelöst, nichts mehr von uns erkennen lĂ€sst. Abends kommt nun doch etwas Wind auf, ich setze die Segel und mache so mehr Fahrt, immer noch nach NE, nun richtung Minervareef. Gegen 23:30 will ich eine Wende fahren, dabei reisst die Genoa entlang des UV Schutzes ein, so dass fast der gesammte UV Schutz, ein 50cm Streifen achtern am Segel ausgerissen ist. Was tun….. Da es halbwegs Mondhell ist und wenig Wind, beschliesse ich gleich, nachts die Segel zu wechseln. Es soll ja noch mehr wind kommen, also lieber im Dunklen als bei Welle! Ich schnalle mich also an die Spifall an, so kann ich mich frei an Deck bewegen und,…. sollte ich fallen, komme ich noch nichtmal ins Wasser! Nach etwa einer Std ist also der Wechsel getan, die alte Genoa tut nun wieder ihren Dienst. Zum Teil ist der Wind nachts dann wieder so gut, dass wir nur segeln, aber das hĂ€lt nicht lage und Yam muss wieder helfen. Di.16.5. Die Nacht war ja etwas gestört, richtig geschlafen habe ich erst morgens, ab 4 Uhr. Was solls, die Stimmung ist gut, ausser dem Segelriss ist nichts passiert!! Der Wind lĂ€sst weiter auf sich warten! Gerade, als ich den Bericht schliessen will, sehe ich 7 NM vor uns auf AIS ein Kollege. Wie soll es mitten auf dem Pacific sein? Ein deutsches Segelboot, TRINITY.