Neuseeland – Aufbruchstimmung – vom 16.4. bis 23.4.2016

Schon mal versucht den Einkauf fĂŒr ein halbes Jahr, so ca. 12 Maxi-Einkaufswagen voll bis oben hin, in einer kleinen KĂŒche zu verstauen? So ist es ungefĂ€hr, wie es uns geht. Es ist eine wirkliche Herausforderung. Alles das, was wir meinen fĂŒr das nĂ€chste halbe Jahr zu brauchen, wird eingekauft, mit einem Trolly zur PACIFICO und an Bord gebracht. Anschließend muss alles seinen Platz finden, sicher verstaut werden, und das möglichst auch so, dass wir es bei Bedarf wiederfinden 🙂
Fleisch wird wieder eingekocht, so dass wir genĂŒgend Reserven an Bord haben. Das Angebot auf den SĂŒdseeinseln ist doch sehr begrenzt und so werden wir davon unabhĂ€ngig sein. Also steht Hermann Stunde um Stunde in der KĂŒche, kocht und fĂŒllt die vielen kleinen GlĂ€ser mit Gulasch und Hackfleisch. Und wenn dann der neue Schnellkochtopf zum sterilisieren nicht funktioniert und keinen Druck aufbaut, kann einen das kurzfristig schon ziemlich Ă€rgern. Der Topf war teuer genug und sollte doch seinen Dienst tun. Wir brauchen fast zwei Stunden, wollten fast schon aufgeben, bis wir dieses Problem dann doch erfolgreich gelöst haben. Der Teufel steckt, wie so hĂ€ufig im Detail. Und manchmal fehlt nur ein kleines StĂŒck Gummi, dass sich im Topfschrank selbststĂ€ndig gemacht. Nach dieser Entdeckung waren wir schon froh, dass wir uns das böse Mail an VerkĂ€ufer und Hersteller verkniffen haben 😉

Auch bekommen wir natĂŒrlich alles hier in Whangarei und zudem im wesentlichen viel gĂŒnstiger, als zum Beispiel in Tonga. Da lohnt sich die Vorratshaltung allein schon aus KostengrĂŒnden.

Und auch die letzen Arbeiten am Boot wollen erledigt werden, ist uns doch der Windgenerator kaputt gegangen und weitere viele Kleinigkeiten. Die Heizung benötigt noch den individuell geschweißten Auspuff, was etliche Fahrten mit dem Fahrrad erfordert, bis alles passt. Unser Fahrrad, dass wir auf dem Seglerflohmarkt gĂŒnstig erworben hatten, sollte eigentlich nach den Arbeiten auf dem Hardstand verschenkt oder verkauft werden. Mittlerweile haben wir es jedoch richtig lieb gewonnen und werden es erst einmal behalten. Es bleibt jedoch hier in Whangarei in der Obhut von Renate von der RENAHARA. Bei ihr können wir auch gut 10 Kilo unseres Honigs lagern. Wenn wir ihn mitnehmen wĂŒrden, dĂŒrften wir ihn nicht wieder zurĂŒck nach Neuseeland nehmen. Und das wĂ€re wirklich schade. Die anderen 10 Kilo sind natĂŒrlich noch an Bord und decken unseren Bedarf fĂŒr die nĂ€chsten Monate.

Insgesamt macht sich doch etwas Aufregung in unseren Herzen breit. Es geht endlich wieder richtig los. FĂŒr die Überfahrt nach Tonga rechnen wir schon 14 Tage Dauer. Wenn man direkt bei guten Wind fahren könnte, wĂ€ren es eher 9 Reisetage. Aber soviel GlĂŒck wagen wir nicht zu planen und es wĂ€re eher unwahrscheinlich so einen gĂŒnstigen Wind fĂŒr die gesamte Reise zu haben. Viel wahrscheinlicher wĂ€re es bei dem direkten Kurs, dass wir in Fidschi statt in Tonga landen. Wir gehen deshalb auf einen Dreieckskurs und fahren zunĂ€chst einige Tage Richtung Osten, um dann mit bestĂ€ndigeren Winden nach Norden segeln zu können.

An unserem letzten Abend bekommen wir noch einmal Besuch. Heute sind die WALKABOUT’s wieder in Whangarei eingetroffen. Wir freuen uns, dass sie trotz der anstrengenden Reise, die hinter ihnen liegt, noch einmal kurz vorbei kommen, um uns zu sehen. Das nĂ€chste Wiedersehen gibt es dann wahrscheinlich erst auf Fidschi. Genauso wie die MEERBAER ’s, mit denen wir in Whangarei auch so einige schöne Stunden verbracht haben. Wir hoffen, auch die beiden ebenfalls auf Fidschi wieder zu sehen. Mit der GREEN DUCK gibt es vielleicht schon ein Wiedersehen auf Tonga. Schauen wir mal. Wir freuen uns schon darauf.

So macht sich die Abschiedsstimmung breit. Einige werden am Ende der Saison wieder hier sein, andere werden weiter fahren Richtung Australien oder Indonesien. Die meisten hoffen wir auf Fidschi zu treffen. Schauen wir mal, wie es sein wird.

Freitag Mittag sind die letzen EinkÀufe getÀtigt, die letzte WÀsche gewaschen und die Marina bezahlt. Um 13 Uhr fahren wir ab nach Marsden Cove, dem Port of Entry, an dem wir eben ausklarieren wollen.

Als wir in Marsden Cove einlaufen, fahren wir direkt auf die ‚Rose of Jericho‘ zu. Zuletzt hatten wir sie zwischen Raiatea und Tahaa gesehen. Nun waren sie hier in Neuseeland und haben diverse Wartungsarbeiten durchfĂŒhren lassen, bevor sie ĂŒber Austral Island zurĂŒck nach Tahiti segeln. Vielleicht ĂŒberlegt es sich der Eigner ja noch einmal und möchte auch nach Fidschi 😉

Bruce, der uns ausklarieren wird, meldet sich zunĂ€chst nicht. Obwohl wir schon vor einer Woche an den Customs geschrieben haben, ist er nicht zu erreichen. Gegen halb fĂŒnf Uhr erfahren wir von der Marina, dass er erst morgen frĂŒh um 9.00 Uhr kommen wird. Da wollen wir eigentlich schon zwei Stunden unterwegs sein.

Ab jetzt wird uns unser Kompetenz-Centrum in Hamburg wieder besonders begleiten. Nicht das wir nicht ohnehin in fast tĂ€glichem Kontakt stehen 🙂 Besonders wichtig fĂŒr auch gerade jetzt, da AMOS sich noch nördlich von Tonga austobt.

Bruce kommt bereits um 8.30 Uhr. Eine halbe Stunde spÀter sind wir startklar. Jetzt geht es wirklich los.

Es ist Samstag der 23. April 9.00 Uhr als wir unsere Reise nach Tonga antreten. Wir hoffen auf gute Winde und nicht zu hohe Wellen.

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